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Smart Citys in Norwegen für eine bessere Lebensqualität und weniger Emissionen

7. Mai, 2019
VON The Explorer
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Die halbe Welt wohnt ihn Städten – und bis 2025 werden es noch einmal 2,5 Milliarden mehr sein. Die Städte von Morgen brauchen eine bessere Infrastruktur und einen effizienteren und umweltfreundlicheren Dienstleistungssektor, der allen zugänglich ist. So kann die Lebensqualität der Bewohner erhöht und der ökologische Fußabdruck verringert werden und demnach dazu beitragen, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.

Was ist eine Smart City?

Für den Begriff „ Smart City “ gibt es viele Definition. Ein paar Faktoren haben jedoch alle gemeinsam. Intelligente Transportsysteme ermöglichen es mehr Leuten, schneller ans Ziel zu kommen. Intelligente Gebäude verschwenden keine kostbare Energie. Ein intelligentes Gesundheitssystem vereinfacht und optimiert die Aufnahme, Diagnose und medizinische Behandlung von Patienten. Und die intelligente Regierung macht es Einwohnern leichter, an Informationen zu gelangen und die Entscheidungsprozesse ihrer Stadt mitzugestalten.

Zudem nutzen Smart Citys aktiv Open Data und das Internet der Dinge (IoT = internet of things), um den Daten-, Menschen- und Energiefluss zu optimieren.

Das Internet der Dinge bezeichnet Objekte, die zum Beispiel über eine eingebaute Software oder Sensoren verfügen, über die sie sich mit dem Internet und untereinander verbinden können. Das Objekt ist demzufolge zur Interaktion und zum Datenaustausch fähig und kann ferngesteuert oder programmiert werden. IoT-Lösungen können auch Cloud-Dienste und künstliche Intelligenz umfassen.

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Green Tracker von Eta Energi für eine verbesserte Energieeffizienz.

Norwegen schreitet voran

Norwegen verfügt über eine stark ausgeprägte Innovationskultur, technisch versierte Bürger und einen öffentlichen Sektor, dessen strikte Auftragsvergaberichtlinien zu Innovation und Nachhaltigkeit aufrufen. Diese Kombination hat das Land an vorderste Front bei der Entwicklung von Smart Citys platziert. Die Hauptstadt Oslo wurde sogar zur Umwelthauptstadt Europas für das Jahr 2019 ernannt.

Hier sind einige Bereiche, in denen sich Norwegen von anderen Ländern abhebt.

Gebäude und Bauwesen

Gebäude verantworten rund 40 Prozent des globalen Energiekonsums. Intelligente Technologien, die auf dem IoT basieren sind in der Lage, die Energieeffizienz von Gebäuden dramatisch aufzubessern. Mit Hilfe von Sensoren können zum Beispiel Daten gesammelt und so Beleuchtung, Beheizung und Kühlung eines Gebäudes automatisch reguliert werden – zur genau richtigen Zeit, am genau richtigen Ort.

Norwegen ist eine führende Kraft im großflächigen Einsatz dieser Technologien. So investiert zum Beispiel Statsbygg – das Unternehmen, das für alle staatlich finanzierten Baumaßnahmen zuständig ist – sehr stark in diesen Bereich. Durch diese Öffnung des Marktes wurden ähnliche Lösungen auch für private Akteure zugänglicher. Das Land fördert den Fortschritt auch durch strikte Regulierungen, was die Energienutzung in neuen Gebäuden anbelangt.

Im Privatsektor entwickelt die Powerhouse-Allianz Plusenergiehäuser, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Powerhouse und ähnliche norwegische Firmen haben als Spitzenreiter der Plusenergie-Architektur bereits international Aufmerksamkeit erregt.

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Neuron Sensor von El-Watch.

Mobilität

Mit etwa einer Million Einwohnern ist der Großraum Oslo ein ausgezeichnetes Testlabor für intelligente, grüne Transportlösungen. Ruter – das Transportunternehmen der Region – hat erklärt, dass bis 2028 all seine Transportmittel emissionsfrei sein werden.

In Bergen – Norwegens zweitgrößte Stadt und die inoffizielle Hauptstadt Westnorwegens – lautet das Stichwort „geteilte Mobilität“. Die Stadt hat kürzlich zwei von etwa 10 Mobilitätszonen eröffnet. Der Kern jeder Zone sind permanente, reservierte Parkplätze für Carsharing-Fahrzeuge, vorwiegend Elektroautos. Die Mobilitätszonen ermöglichen einen leichten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Haltestellen für Mitfahrgelegenheiten. Sie bieten sichere Fahrradstellplätze, Zugang zu Leihrädern und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Das macht es den Leuten leichter, sich ohne eigenes Auto in der Stadt zu bewegen.

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Parkplatz für elektrische Carsharing-Autos, Teil einer Mobilitätszone in Bergen.

Open Data

Norwegen ist Champion auf dem Gebiet von Open Data. Die Agency for Public Management and eGovernment (Agentur für öffentliche Verwaltung und E-Government, kurz: Difi) führt ein nationales Register für Open Data aus dem öffentlichen Sektor.

Das Register beinhaltet Daten diverser Bereiche, darunter Umwelt, Gesundheit, Geografie, Landwirtschaft, Verkehr und Demografie und ist für jeden frei zugänglich. So können zum Beispiel Carsharing-Unternehmen Verkehrsdaten und Daten der norwegischen Kartographie- und Katasterbehörde nutzen, um die Nachfrage nach ihren Dienstleistungen abzuschätzen.

Der Zugang zu einem solch großen Datenvolumen macht es Unternehmern, Erfindern und anderen leichter, Probleme und Möglichkeiten zu identifizieren und intelligente Lösungen für Smart Citys zu entwickeln.