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See detailsJedes Jahr wählt die EU-Kommission eine Stadt zur Umweltstadt Europas. Umweltstädte gelten als Vorbilder in der Umsetzung grüner Maßnahmen. Oslo setzte sich gegen 13 andere Städte durch und erreichte in acht von 12 Kategorien die höchste Bewertung. Dazu zählten zum Beispiel Luftqualität, Anpassung der Stadt an den Klimawandel und ihre Maßnahmen zu Milderung dessen und der Nahverkehr.
„Oslo hat über viele Jahre vieles richtig gemacht, unsere Wälder und die Artenvielfalt geschützt und stark in eine effektive Infrastruktur investiert. Dazu kommt, dass auch die Einwohner sorgsam mit der Natur umgehen, Müll sortieren und recyceln und öffentliche Verkehrsmittel nutzen“, erklärt Bürgermeister Raymond Johansen den Erfolg der Stadt.
Politiker, Städteplaner und Vertreter der europäischen und interkontinentalen Geschäftswelt werden 2019 nach Oslo reisen, um zu lernen, welch einzigartige Möglichkeiten in urbanen Räumen für nachhaltige Entwicklungen geboten werden und wie man diese optimal nutzen kann.
„Wir werden mehrere große internationale Konferenzen organisieren, auf denen eine Vielzahl von Akteuren des Privatsektors ihre Ideen präsentieren werden. Insgesamt haben wir fast 170 Partner aus der Geschäftswelt, akademischen Kreisen und Verbänden, die an rund 350 Events teilnehmen werden“, sagt Raymond Johansen.
Oslo wird diese Gelegenheit aber auch nutzen, um anhaltende, nachhaltige Veränderungen einzuführen.
„Es geht um mehr als dieses eine Ereignis“, betont der Bürgermeister. „In den einzelnen Stadtbezirken abreiten wir mit Kindergärten, Schulen und Unternehmen im Rahmen diverser Projekte zusammen, um wirklich nachhaltig etwas bewirken zu können.“
Einer der Stützpfeiler von Oslos Umweltinitiativen ist die Tatsache, dass Nachhaltigkeit eine bessere Lebensqualität nach sich zieht. Eines der Ziele der Stadt ist es zum Beispiel, die Anzahl der Autos im Stadtzentrum zu reduzieren. So sollen nicht nur Emissionen gemindert, sondern auch die Gesundheit der Bevölkerung durch geringere Luftverschmutzung verbessert werden. Weniger Fahrzeuge bedeuten auch mehr Platz für Grünflächen und andere Aktivitäten.
Gleichzeitig arbeitet die Stadt daran, ihre Wasserwege wieder zu öffnen. Das ist gut für die Artenvielfalt und eine gesündere urbane Umgebung.
Die Jury des Wettbewerbs lobte, dass den Einwohnern Oslos bei der grünen Wende der Stadt eine aktive Rolle zugeschrieben wurde. Unter anderem entwickelte man eine App, über die man herumliegenden Müll melden kann, organisierte Speed-Dating-Events mit Politikern und erstellte einen öffentlichen Klimahaushaltsplan, der genau aufzeigt, an welcher Stelle Emissionen reduziert werden müssen und wer dafür verantwortlich ist.
Im Einsatz grüner Technologien ist Oslo einer der besten Städte weltweit. Ein Beispiel hierfür ist das Klemetsrud CHP, ein Müllheizkraftwerk, in dem Abfälle verbrannt und in umweltfreundliche Fernwärme und Elektrizität umgewandelt werden. Dies ermöglicht der Stadt, seine Abfälle effizient zu nutzen und den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren.
Außerdem arbeitet Oslo gemeinsam mit den nationalen Behörden am Bau einer CCS-Anlage im Klemetsrud-Kraftwerk zusammen. Nach der Fertigstellung wird dies eine der fortschrittlichsten Anlagen zur Kohlenstoffbindung weltweit sein.
Auch bei der Elektrifizierung des Verkehrssektors besetzt Oslo eine Vorreiterrolle. Die Hälfte aller verkauften Autos in der Stadt sind elektrisch. Damit ist es die Welthauptstadt für Elektrofahrzeuge. Ruter – das Transportunternehmen der Region – hat erklärt, dass bis 2028 all seine Transportmittel emissionsfrei sein werden.
Der Bausektor verantwortet aktuell rund ein Fünftel der Treibhausgasemissionen der Stadt und soll ebenfalls elektrifiziert werden. Bis 2025 sollen alle Baustellen emissionsfrei arbeiten.
Oslo ist bereit, 2019 zu glänzen und seine intelligenten, nachhaltigen und inklusiven Innovationen mit der Welt zu teilen.